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Dörenhagen

Bischof Bernhard III. stellte um 1220 den Bewohnern des wüstgefallenen "Imminchusen" das heutige Dorfgelände zur Verfügung.

Die alte Kirche gilt als eine der schönsten Dorfkirchen Westfalens. Ihre Wandmalereien und die hochgotischen Maßfenster ziehen zahlreiche Besucher an. Etwas abseits Dörenhagens liegt die sehr alte Kreuzkapelle "Zur Hilligen Seele" aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Sie gilt auch heute noch als ein Zentrum der Heiligen Kreuz-Verehrungen im Paderborner Land. Dörenhagen ist eine Neugründung des Bischofs Bernhard III. (1204 - 1223), der den Bewohnern von "Immighusen" das heutige Dorfgelände für die Abgabe des Zehnten zur Besiedelung zur Verfügung stellte, nachdem dort ein Hagen gerodet und eine Kirche gebaut wurde. Die Bauern erlangten mit der Übergabe auch ihre Freiheit. Die Gründungsurkunde dürfte bei einem Brand des Pfarrhauses im 30-jährigen Krieg vernichtet worden sein. Doch sind 2 Urkunden von 1222 und 1236 bekannt, die den Gründungsvorgang in allen Einzelheiten schildern. Westlich der alten Kirche errichtete der Bischof den Imbsenhof. Man kann davon ausgehen, dass die Einkünfte des Hofes zur Unterhaltung des bischöflichen Hofstaates der bischöflichen Tafel zuflossen. Bald darauf ging der Hof in das Eigentum des Zisterzienster-Nonnenklosters über, welches 1236 auch die Rechte an der Neugründung Dörenhagens kaufte. Mit dem Imbsenhof belehnte das Kloster immer wieder verschiedene Adelige, bis es durch Zwangsversteigerung 1782 in den Besitz der Familie Auffenberg kam. In der Nähe von Dörenhagen liegt die uralte Kreuzkapelle "Zur Hilligen Seele", deren Ursprung auf das 9. bzw. 10. Jahrhundert zurückgeht. Sie gilt heute noch als ein Zentrum der Heiligen-Kreuz-Verehrungen im Paderborner Land.

Landschaftliche Nutzung und Entwicklung

Nach Vollendung des Baus der jetzigen "Alten Kirche" wird um 1222 zuerst ein Pfarrer erwähnt. Die Errichtung der Kirche als echte Wehrkirche diente den Einwohnern zum Schutz. Diese alte Kirche gilt als eine der schönsten Dorfkirchen Westfalens. Ihre Wandmalereien und die hochgotischen Maßfenster ziehen zahlreiche Besucher an. Die Bewohner der älteren Ortsteile Eggeringhausen und Busch waren bis 1223 kirchlich nach "Kerktorp" (heute Ruine) bei Lichtenau eingepfarrt. Busch ist sehr wahrscheinlich aus einem sächsischen Einhof hervorgegangen, während Eggeringhausen (gegründet um ca. 600) durch die Sippe eines Sachsen mit Namen "Eirinck" entstanden sein dürfte. Der Aufbau der neuen Siedlung gestaltete sich schwer. Die Menschen mussten in kleinen, dunklen Hütten leben, aus Holz gebaut und mit Strohdach. Schornsteine waren nicht selbstverständlich, der Rauch musste über ein Eulenloch abziehen. Verwirrend mag die Fülle der Zäune gewesen sein. Die Bauern hatten das Bedürfnis, ihr Eigentum durch einen Staketenzaun abzugrenzen. Holz und Hecken gab es genug. Man zäunte Haus und Garten ein, umhegte die Felder und Wiesen und brachte nach Möglichkeit um das gesamte Dorf herum Zaun und Wall an. 

Um 1680 wird noch die Dahlhecke als Abgrenzung zwischen Dörenhagen nach Norden hin genannt und heute erinnert die Straße "Am Wallgraben" an das Sicherheitsbedürfnis der Einwohner vor wilden Tieren, Vagabunden und Räubern. Der dürftige Eindruck der Häuser von außen setzte sich innen fort. Der Boden war hartgestampfter Lehm, die Wände hatten einen Kalkanstrich und die Fenster waren klein, um sie im Winter mit Decken oder Stroh verschließen zu können. Die Notdurft verrichtete man im Freien, Trinkwasser fehlte und die ganze Familie schlief in einem Raum, das Vieh nebenan. Bei den Ärmsten teilte man, im Winter auch der Wärme wegen, mit dem Vieh einen Raum. Bis 1800 trug man hier vereinzelt sogar noch Kittel aus Leinen. Milchsuppe, Roggenbrot und Fisch waren Hauptnahrungsmittel, an Festtagen gab es manchmal Bier, ansonsten Wasser und Molke. Die landwirtschaftlichen Grundstücke waren sehr klein geschnitten und die Menschen hatten mit der kargen, wenig fruchtbaren Umgebung ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.


Dörenhagener Krieg

Dörenhagen, Eggeringhausen und Busch sind als die sogenannten "trockenen Dörfer" bekannt. Diese Kennzeichnung liegt in dem wasserdurchlässigen Plänerkalkboden begründet, der die Führung eines Oberflächenwassers nicht zulässt. Von den denkmalwerten "Sauten" (oberirdischen Wasserspeichern) ist noch der "Holtsaut" bei Eggeringhausen erhalten. Im Jahre 1588 fand der "Dörenhagener Krieg" statt. Bei der Neugründung Dörenhagens zogen es einige Bauern vor, sich der Kämperbauernschaft in Paderborn anzuschließen und die Äcker von Immighusen wurden von den alten Besitzern nun von Dörenhagen und Paderborn aus weiterbestellt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren die Grenzen und Hudeberechtigungen nicht mehr eindeutig festzustellen. Beide Parteien erhoben Anspruch auf das Gebiet und der Streit verschärfte sich, so dass die Paderborner das Vieh der Dörenhagener pfändeten und forttrieben. Die Verbitterung der Dörenhagener war so groß, dass die ihrerseits die Schafe der Kämperbauern wegführten und nicht bereit waren, diese wieder herauszugeben. Es kam zu Schlägereien mit den Paderbornern, bei der der unbeteiligte fromme Bürger Johann Stumpfuß, ein Fassbinder aus Paderborn, bei der Besichtigung seiner Äcker erschlagen wurde. Hilfesuchend wanden sich die Kämperbauern an den Rat der Stadt.

Die Stadt schickte daraufhin am 28. Juni 1589 seinen Rentmeister und dessen Hausvogt nach Dörenhagen, mit dem Befehl, die Bauern sollten die Schafe umgehend wieder herausgeben. Daran dachten die Dörenhagener nicht. Nun waren 300 Bürger aus der Stadt Paderborn mit hinausgegangen. Als sie von den Dörenhagenern verspottet wurden, fielen die Bürger in drei Haufen in das Dorf ein, um Gewalt anzuwenden, hatten von der Obrigkeit aber den Befehl dazu nicht erhalten. Die Dörenhagener zogen sich in das Kirchengewölbe zurück - die Frauen hatten vorher die Feuer in den Häusern gelöscht - und nun stapelten die Paderborner vor den Kirchfenstern Holz und Stroh. Nur fanden sie kein Feuer und so schoss jemand in ein Strohdach, welches gleich Feuer fing. An diesem Tag sind 4 Häuser abgebrannt. Nun wurde das Stroh um die Kirche in Brand gesteckt und die Dörenhagener wären durch die Rauchentwicklung fast erstickt, wenn man ihnen kein Pardon gewährt hätte. Der Tag blieb nicht ohne Folgen und so mussten die Dörenhagener auf fürstlichen Befehl die Schafe wieder herausgeben und die Paderborner eine Strafe von 2000 Goldgulden zahlen.

Konfliktreiche Zeiten

1685 gab es in Dörenhagen "hundert verödete und verwüstete Länder oder 241 Morgen Landtes, weil man keinen Meier bekommen kan". Grund dafür war der karge Boden und eine ebenso hohe Besteuerung wie bei reicheren Dörfern. Auch die Folgen des Krieges, wie Hungersnöte und die daraus resultierenden Krankheiten (Pest 1635 - 1637), Bevölkerungsverlust, Beutezüge und Viehverlust machten das Leben nicht einfacher. Der Siebenjährige Krieg (1756 - 1763) war für das Hochstift Paderborn schwerwiegender und nachhaltiger als der 30-jährige Krieg. Viele Straßen wurden ausgebaut und neu gebaut, so auch die Holländische Straße von Holland über Wiedenbrück, Paderborn und Lichtenau bis nach Kassel. Am 14. Oktober 1806 rückte nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt die französisch-holländische Nordarmee mit 30.000 Mann in die hiesige Provinz ein und erhielt vor Paderborn ein Biwak. Ein großer Teil kam nach Dörenhagen, Eggeringhausen und Busch. Jetzt durchlebten die Bewohner Stunden des Schreckens und der Bedrohung. Es wurden Saatfelder verwüstet, Häuser geplündert und es wurde gedroht, die Häuser anzustecken.


Wirtschaftlicher Aufschwung

Alle Bewohner gerieten in Angst und Schrecken und flüchteten abends mit ihrem Vieh in die nahegelegenen Waldungen. In dieser Zeit stand Bürgermeister Anton Auffenberg-Imbsen an der Spitze der Gemeinde. Er hat persönlich viele Opfer gebracht durch das Schlachten von Ochsen, Schafen und Kälbern, um ein großes Übel von der Gemeinde abzuwehren. Dafür war ihm die Gemeinde im nachhinein sehr dankbar. Erst nach 1814 besserten sich die Lebensumstände. Haupterwerbszweig war weiterhin der Ackerbau, aber es kamen noch Handwerker und Waldarbeiter dazu. 1818 wird die Einwohnerzahl mit 284 angegeben. Erst in den Jahren 1862 bis 1869 wurden die Grundstücke zusammengelegt und neu vermessen und waren dann durch Wegeflächen erreichbar. Natürlich blieb es nicht aus, dass nicht alle mit dieser Neuregelung einverstanden waren, so dass der Ortsvorsteher bei der Problemlösung oft behilflich sein musste. Diese Neuordnung der landwirtschaftlichen Grundstücke war für die Zukunft von großem Vorteil.

Wichtig für den wirtschaftlichen Aufschwung einer Gemeinde sind immer gute Wegeverhältnisse. So folgte 1875 der Ausbau der heutigen Kreisstraße zwischen Eggeringhausen und Kirchborchen. 1878 wurde die erste Lehrkraft angestellt und 1894 erhielt die Feuerwehr ein neues Spritzenhaus mit Arrestzelle. Dörenhagen wuchs bis 1907 auf 741 Einwohner, 121 landwirtschaftliche und 27 gewerbliche Betriebe an. 1912 wurde die Wasserleitung fertiggestellt und jedes Haus wurde endlich mit Wasser versorgt. Am 24.12.1913 brannte zum ersten Mal elektrisches Licht in Dörenhagen. Für alle Bewohner war dieses eine große Wohltat, denn die jahrhundertlange Zeit der Petroleumlampe ging nun zu Ende und das Risiko von Hausbränden verringerte sich. Der erste Weltkrieg brachte für die hiesige Bevölkerung einschneidende Maßnahmen, besonders hinsichtlich der Vorsorgung mit Lebensmitteln. Schmerzlich war die Einberufung von 163 Soldaten, von denen 24 gefallen und 6 vermisst sind. 1929 wurde eine Gedenkstätte für die Opfer eingeweiht. Bei Ausbruch des 2. Weltkriegs wurden wieder viele Männer zu den Waffen berufen. Der Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften wurde durch Kriegsgefangene ersetzt, die Sicherstellung der Ernte war oberstes Gebot.

Ende der kommunalen Eigenständkeit

Im Imkerfeld Richtung Dahl wurde ein Scheinflughafen errichtet, so ist es nicht verwunderlich, das bereits am 02. Juli 1940 hier die ersten Bomben fielen. Langsam machten sich hier auch die Auswirkungen des Krieges bemerkbar. So mussten 1941 alle Kirchenglocken abgeliefert werden. Am 17. Januar 1945 erfolgte ein schwerer Fliegerangriff auf Paderborn. Die Karwoche brachte für Paderborn und Umgebung zwar das Ende des Krieges, zuvor aber Stunden des Schreckens und Grauens, von Angst und Bangen, Tränen und Leid. Am 27. März 1945, Spätnachmittags, wurde durch einen Bombenangriff Paderborn fast dem Erdboden gleich gemacht. Am Karfreitag wurde bei einem heftigem Panzergefecht am Kühlenberg der amerikanische General Maurice Rose durch ein Versehen eines deutschen Panzerführers getötet. Noch in der Nacht zum Karsamstag nahmen die Amerikaner Dörenhagen und Eggeringhausen unter Artilleriebeschuss. Bei der Einnahme Dörenhagens am selben Tag wurde jedes Haus erstürmt und mit Maschinengewehrgarben in die Häuser gefeuert. Noch heute kann man in einigen Häusern die Einschläge und Streifschüsse sehen. Ostermontag fand die erste heilige Messe nach dem Krieg statt. Die Wunden des Krieges konnten mit den Jahren allmählich geheilt werden und nach der Währungsreform am 20. Juni 1948 ging es mit der Wirtschaft wieder bergauf. 1963 wurde die neue Schule eingeweiht. Erst 1965 kam mit der Planung der Kirchensiedlung am Friedhof wieder Bewegung in die Siedlungstätigkeit, die sich, zum Erhalt der Schule, bis heute gut fortentwickelt hat.

Am 01. Januar 1975 endete kraft Gesetz die kommunale Eigenständigkeit der politischen Gemeinde Dörenhagen und gehört seit diesem Zeitpunkt zur Großgemeinde Borchen.


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