Das traditionsreiche Amt Kirchborchen mit den damals auch zugehörigen Dörfern Dahl und Wewer ging mit der landesweiten Neugliederung leistungsfähiger Großgemeinden unter. 1975 entstand die kommunalpolitische Schöpfung "Gemeinde Borchen" mit seinen Ortschaften Alfen, Etteln, Dörenhagen, Kirch- und Nordborchen mit dem Ziel, eine wirkungsvollere Finanz- und Verwaltungskraft durch die größere Gebietskörperschaft zu erreichen. Die bisherige Selbständigkeit der kleinen Orte endete und die kleinen Schreibstuben wurden aufgelöst. An die Stelle der bisherigen Gemeindevertretungen trat ein einheitlicher Rat und die Standesämter in Dörenhagen und Etteln wurden ebenfalls aufgelöst. Am 18. September 1975 erhielt die Gemeinde ihr offizielles Wappen.
Politische Entwicklung
In den Folgejahren nach der kommunalen Neugliederung war die CDU bei allen Kommunalwahlen die stärkste Partei und errang stets die Mehrheit der Sitze im Rat. Als stärkste Partei stellte die CDU bis 1999 auch immer den ehrenamtlichen Bürgermeister.
Bei den Kommunalwahlen in 1999 wurde mit Heinrich Schwarzenberg in Borchen erstmals ein hauptamtlicher Bürgermeister gewählt, der in Personalunion die Funktionen als Repräsentant der Gemeinde, als Vorsitzender des Rates und als Leiter der Verwaltung innehat. Seit 1984 beteiligt sich die Freie Wählergemeinschaft Borchen an den Kommunalwahlen und die FWB deckt vor allem das ökologisch und sozial ausgerichtete Wählerpotential ab.
Bei den Kommunalwahlen in 2015 traten Bündnis 90 / Die Grünen erstmals bei einer Kommunalwahl in Borchen an.
Mit den Kommunalwahlen in 2004 zog die Borchener Bürger Union (BBU) als neue Fraktion in den Rat der Gemeinde Borchen ein. Die BBU war von 2004 bis Mitte 2016 ununterbrochen im Rat vertreten. Mitte 2016 teilte das letzte für die BBU im Rat vertretene Ratsmitglied mit, dass er aus der BBU ausgetreten sei und sich der SPD-Fraktion als Parteiloser angeschlossen habe.
Die Verwaltung der 1975 neu gegründeten Gemeinde wurde hauptsächlich aus dem Personal des aufgelösten Amtes Kirchborchen gebildet. Viele sahen in der kommunalen Neugliederung einen Verlust an Bürgernähe und weitgehender örtlicher Selbstbestimmung.
So wurde die Gemeinde in 5 Bezirke den Ortschaften entsprechend gegliedert und für jeden Bezirk ein Ortsvorsteher gewählt, der die Belange der Ortschaft dem Rat gegenüber wahrnimmt.