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Alfen

Das Dorf liegt an einem sanften Südhang im malerischen Almetal. Erstmals erwähnt wurde es in einer Schenkungsurkunde Kaiser Konrads II.

Alfen entwickelte sich wahrscheinlich aus dem uralten fürstbischöflichen Amtshof "Zur Klinke", der heute nicht mehr existiert. Sehenswert: die romanische Wehrkirche St. Walburga aus dem 13. Jahrhundert. .Die erste urkundliche Erwähnung Alfens datiert aus dem Jahre 1031. Damals schenkte Kaiser Konrad II. der Kirche zu Paderborn seine Güter zu "Alflaan", was soviel bedeutet wie die "Wasserwäldchen" und Bischof Meinwerk, der dem Kaiser sehr verbunden war, nahm diese Schenkung laut Urkunde vom 20.01.1031 für die arme Paderborner Kirche wohlwollend an. Noch heute bestätigt vieles diese Namensdeutung. An Wasser mangelte es hier früher nie, fast alle Hausstellen hatten ihre Brunnen. Unter den höher gelegenen Flächen westlich und nördlich des Ortes staut sich das Grundwasser über Geschiebemergel und tritt an mehreren Stellen der Talsohle zutage. Bekannt ist die Quelle am Wanderweg in Richtung Niederntudorf, die in regenreichen Monaten des Jahres schüttet und zwei Wasserlöcher - die Sandkuhle - füllt. Am Wiesenweg im Südosten befindet sich die Dispelnquelle, heute umgeben von Freizeitgelände mit Schutzhütten.

Landschaftliche Nutzung und Entwicklung

Nach Wäldchen zu suchen, ist schon schwieriger. Heute gibt es nur noch bescheidene Reste, der "Goers Berg" und der Nordhang bei der Sargfabrik sind bewaldet, allerdings weisen mehrere Flur- und Straßennamen auf die ehemalige Bewaldung hin. In Not- und Kriegszeiten holten sich die Bewohner Alfens Holz aus dem Wald ohne bestraft zu werden - ein Abkommen mit den Besitzern - woraus die Gemeinde Alfen später einen Anspruch auf Miteigentum am Alfener Buchholz ableitete. Den Rechtsstreit mit der Regierung Minden verlor die Gemeinde 1848 und so verfügt Alfen heute über keinen Gemeindewald.

In früheren Zeiten gab es in den Orten an der Alme Mühlen, die das Getreide für Menschen und Tiere mahlten, das Wasser der Alme sorgte für den Antrieb der Mühlen. Die Mühle in Alfen wechselte oft ihren Besitzer und es ist nicht bekannt, wie lange diese Mühle in Betrieb war. Noch heute erinnern Namen wie der Mühlenkamp und der Mühlenkolk - eine Vertiefung im Almebett - an den damaligen Mühlenplatz.

Auf dem "Stemberg" hat sich sehr wahrscheinlich eine alte germanische Befestigungsanlage befunden, deren ehemaliger im Norden des "Stemberges" verlaufende Schutzgraben bis vor wenigen Jahren in der Landschaft noch erkennbar war. 

Der heutige Ort Alfen als bäuerliche Siedlung ist vermutlich aber bereits weit früher entstanden und hat sich wahrscheinlich aus dem fürstbischöflichen Hofe an der Alme, dem Amtshof "Zur Klinke" entwickelt. Der Amtshof war bis zum Jahre 1817 im Besitz mehrerer Adelsgeschlechter, so unter anderem im Besitz der Familien "von Imbsen" und "von Brenken". Die Wiesen zwischen Hof und Almefluss wurden früher oft überschwemmt und in den muldenförmigen Vertiefungen der Almeaue blieb das Wasser stehen und bildete kleine Tümpel. So entstand der Name "Zur Klinke" aus "Klinge", was soviel bedeutet wie sumpfiges Gelände.

Früher war der Klinkenhof mit einer Bruchsteinmauer umgeben und zu beiden Seiten der Toreinfahrt standen starke Pfeiler. Zu Beginn dieses Jahrhunderts fand man bei Bauarbeiten noch Mauerreste der Zehntscheune und der Hofeinfassung.

Vom kleinen Hof zum heutigen Ortsteil

Um diesen Haupthof entstanden kleine Höfe (Kotten) und größere Hofflächen, die von Meiern bewirtschaftet wurden. Alle Meier und Kötter standen bis zur Bauernbefreiung am Martinstag 1811 in Abhängigkeit zu ihren Grundherren. Erst danach waren sie die alleinigen Besitzer ihres Grund und Bodens, doch die mit ihrem Besitz verbundenen Abgaben blieben bestehen. Erst im Jahre 1850 konnte jeder Bauer mit dem 20-fachen Betrag seiner jährlichen Abgaben diese Pflicht löschen.

Im Ort konnte erst spät - 1860/61 - die Separation durchgeführt werden. Die Allmende, das von allen Bewohnern gemeinsam bewirtschaftete Land, gab es nicht mehr. Es ist kaum vorstellbar, wie zersplittert der Grundbesitz der einzelnen Höfe war. Ganz gerecht fiel die Separation nicht aus und die Ortschronik Alfen berichtet im Jahr 1861 dazu: "Die meisten waren sehr zufrieden, doch klagten einige auch bitterlich." Ebenfalls wird in einer Aufzeichnung über Dürreperioden in den Jahren 1874 und 1893 berichtet. 1893 beschloss der Gemeinderat in der Nähe der Bickequelle einen Gemeindebrunnen einzurichten, der im gleichen Jahr noch reichlich gutes Trinkwasser bot. In den folgenden Jahren trockneten zwar weiterhin die Hausbrunnen aus, doch im Gemeinschaftbrunnen versiegte das Wasser nicht. 1929 wurde ein Wasserwerksverband gegründet und 1930 versorgten die ersten Wasserleitungen aus der Kirchborchener Quelle am Eulenberg alle 111 Häuser in Alfen.

Über die Jahre siedelten sich im Dorfkern an 3 parallelen Straßen die Bauernhöfe an. Im vorigen Jahrhundert vergrößerte sich der Ort kaum und stagnierte bei 400 - 500 Einwohnern.Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Paderborn - Borchen - Büren - Brilon-Wald 1898 änderte sich das Bild. Pendler arbeiteten in Paderborn bei der Eisenbahn oder in den Fabriken und bauten ihre Häuser um den Ortskern. So entstanden die ersten Neubaugebiete "Am Kottenberg" und "Am Kleeberg". Nach dem 2. Weltkrieg nahm Alfen viele heimatlose Menschen auf, die ihre Häuser verloren hatten und die Einwohnerzahl stieg in den Jahren 1945 - 1960 sprunghaft auf über tausend Personen an.

Im Jahre 1907 wurde nahe der alten romanischen Kirche, die in ihren Ursprüngen eventuell aus dem 12. Jahrhundert stammt, eine dreischiffige Hallenkirche, die Kirche St. Walburga, in neugotischem Stil errichtet. Im rechten Seitenschiff befindet sich eine gotische Madonnenfigur aus dem Jahre 1420, die aus dem Kloster Böddeken stammt und eine seltene Kostbarkeit hochmittelalterlicher Steinmetzkunst darstellt. Ein achteckiger, im Renaissancestil gebauter Taufstein aus dem Jahre 1618 steht heute vorne im linken Seitenschiff.

Der Dorfkern des heutigen Ortsteiles Alfen wird noch immer von Fachwerk- und Bruchsteingiebeln geprägt, die eine lebendige bäuerliche Tradition des Almedorfes dokumentiert und Bodenständigkeit ausdrückt. Der Ort Alfen war bis zum 1. Juli 1969 eine selbständige Gemeinde und gehörte zum Amt Kirchborchen. Zu diesem Zeitpunkt schlossen sich die Gemeinden Alfen, Kirchborchen und Nordborchen zur Großgemeinde Borchen zusammen. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurden am 1. Januar 1975 auch die Orte Etteln und Dörenhagen zur Gemeinde Borchen eingegliedert. Südlich des Ortsteiles Alfen, nahe der Autobahn A 33, entstanden in den letzten Jahren die größten zusammenhängenden Gewerbeflächen in der Gemeinde Borchen.

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