Der Mallinckrodthof in Nordborchen
Der romantische Mallinckrodthof in Nordborchen verbindet historisches Ambiente, Gartenarchitektur und Genuss miteinander. Ein Landschaftspark, ein Sinnesgarten für Jung und Alt und ein Restaurant mit Biergarten sind attraktive und sehenswerte Ziele auf dem großzügigen Areal.




Die Geschichte der beiden Nordborchener Rittersitze (Ober- und Unterhaus) ist durch die freiherrliche Familie von Oeynhausen eng miteinander verknüpft.
Der Mallinckrodthof - das ehemalige Oberhaus - bildet auch heute noch einen zentralen Punkt im alten Ortsbild von Nordborchen.
Das Haupthaus ist umringt von einer Gräfte (mit Quellwasser gespeist), die mit einer Bruchsteinmauer eingefasst ist. Das Fachwerkhaus wurde 1684/86 auf den Fundamenten einer vorher abgebrochenen älteren Anlage errichtet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörten noch Scheunen bzw. Ställe, ein Brauhaus, ein Felsenkeller, ein Kutscherhaus mit Schmiede, ein Kuh- und ein Schafstall dazu, sowie das in der Gräftenmauer befindliche "Annettentempelchen". In diesem Tempelchen soll Annette von Droste-Hülshoff sich gerne aufehalten haben und bei einem ihrer Besuche einen Teil der "Judenbuche" verfasst haben. Die landwirtschaftlichen Gebäude lagen außerhalb der Gräfte gegenüber dem Haupthaus und waren durch einen großen Hof miteinander verbunden. Links neben der Gräfte liegt der Garten und hinter dem Haupthaus erstreckt sich - mit der Lindenallee und anderen alten Bäumen - der große Park. Der große Hof - so wurde das Oberhaus früher genannt - war freivererbliches Gut und gehörte den Paderborner Bischöfen. Adelige Familien belehnten den Hof. Die ersten bekannten Besitzer waren die Herren Driburg im 14. Jahrhundert. Nach dem Aussterben der Familie belehnte der Erzbischof Dietrich von Köln 1430 die Brüder von Oeynhausen mit mehreren Gütern, darunter auch der Hof in Nordborchen. Der Hof wurde über die Jahrhunderte vererbt und verkauft, gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte der Abriss der meisten Wirtschaftsgebäude. Am 18. November 1911 kaufte die wirtschaftliche Frauenschule das Restgut. Nach den erforderlichen Umbauten für Schulzwecke und Wohnmöglichkeiten fand am 23. April 1912 die Eröffnung der Schule statt. Im Mittelpunkt der Unterrichtsarbeit auf dem Mallinckrodthof stand die Ausbildung zur Lehrerin der landwirtschaftlichen Haushaltungskunde. Nach jahrzehntelanger Nutzung als angesehene Bildungsstätte ist der Mallinckrodthof jetzt seit 2005 im Besitz der Gemeinde Borchen und wird von der Bauabteilung der Gemeinde Borchen, dem Studieninstitut Soest, der Volkshochschule, den Schützen, der Genusswerkstatt und dem SC Borchen genutzt. Im Nebengebäude, dem ehemaligen "Kuhstall", hat die regional bekannte Puppenspielerin Nelo Thies ihre Wohnung bezogen.
Mallinckrodthof in Nordborchen