05. Dezember 2024
Faire Preise für Orangen
Große Nachfrage nach Angebot der Borchener Fairtrade-Steuerungsgruppe
Orangen dürfen, gerade jetzt in der Weihnachtszeit, in den meisten Obstkörben nicht fehlen. Die Orangenernte hat in Süditalien, vor allem in der Winterzeit Hochkonjunktur. Mit der Orangen-Aktion „Süß statt bitter“ möchte die Borchener Fairtrade-Steuerungsgruppe auf einen Aspekt aufmerksam machen, der nicht oft auftaucht, nämlich auf unmenschliche Zustände und moderne Sklaverei bei der Obsternte in Süditalien.
„Die Erntehelfer, rund 2000 Wanderarbeiter und Geflüchtete werden pro Saison eingesetzt, bekommen nur einen Hungerlohn für einen langen Tag knochenharter Arbeit“, weiß Lu Feller von der Borchener Steuerungsgruppe. Zudem müssen die Erntehelfer im nasskalten Winter unter erbärmlichen Bedingungen in Zelten, Containern und Hütten hausen.
Dabei geht es auch anders: Ökologisch produzierte Orangen der genossenschaftsähnlichen Initiative „SOS Rosarno“ aus Kalabrien sind Anfang Dezember in Borchen eingetroffen. Die Bauern erhalten hierfür faire Preise und die Wanderarbeiter den Mindestlohn und eine Sozialversicherung.
Die Borchener Steuerungsgruppe hatte sich für diese Orangensaison etwas Neues einfallen lassen. In diesem Jahr hatten die Kunden erstmalig die Gelegenheit, die fairen Orangen vorab zu bestellen. „Ich bin überwältigt von der großen Nachfrage und dem fairen Verständnis“, sagt Christina Müller, bei der Gemeinde Borchen zuständig für die Fairtrade-Town Borchen. Die Nachfrage war so groß, so dass nur für Borchen 147 Kisten der fairen Öko-Orangen bestellt wurden. Traditionell wurden die Orangen auch wieder an die Kinder in allen Borchener Kindertageseinrichtungen verteilt.
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Die Organisatoren Lu Feller und Christina Müller von der Borchener Fairtrade Steuerungsgruppe sind überwältigt von der hohen Nachfrage nach fairen Orangen.